Die schwerflüchtigen organischen Verbindungen sedimentieren in der Luft an Oberflächen und Staubpartikeln und können langfristig die Innenraumluft belasten.
Häufige Schadstoffquellen von SVOC sind Biozode, wie Insektizide, Pestizide, Fungizide oder Herbizide. Sie wurden in den 1960 und 1970er Jahren häufig als Holzschutzmittel z.B. von Holzverkleidungen eingesetzt. Als Insekten-, oder Mottenschutzmittel findet man sie in textilen Materialien, wie z.B. Teppichen und Sitzmöbeln aber auch Rattan- und Holzmöbeln aus Fernost. Biozide Stoffe werden zunehmend in Dichtungsmassen und Anstrichfarben als Schimmelschutz verwendet. Bekannteste Biozide sind PCP, Lindan, Pyrethoride, Permethrin, PCB, DDT oder Dioxine. Permethrin kann als Mottenschutzmittel in Wollprodukten vorkommen.
PCB (Polychlorierte Biphenyle) dürfen seit 1989 in Deutschland nicht mehr eingesetzt werden. Problemfälle können noch öffentliche Gebäude aus den 1960 und 1970er Jahren sein, wo PCB-haltige Fugendichtungsmassen, flammhemmende Anstrichstoffe und Holzfaser-Deckenplatten eingebracht wurden. PCP (Pentachlorphenol) und Lindan ist auch heute noch in Fertighäusern, die bis in die 1970er Jahre errichtet wurden, nachweisbar. Dabei wurden Holzwerkstoffplatten („Spanplatten“), Fenster und Außentüren, Dämmstoffe in den Wänden, aber auch Fußböden und Holzverkleidungen mit diesen Holzschutzmitteln behandelt. Die Herstellung von PCP wurde 1989 verboten, Lindan darf heute noch als Insektizid in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden. In diesen Häusern finden sich im übrigen auch heute noch hohe Formaldehydkonzentrationen.
Problematisch sind Chlornaphtaline, die bis in die 1970er Jahre als Fungizid verleimten Fußbodenplatten oder Wand- und Deckenplatten zugesetzt wurden. Sie sind durch das enthaltene Naphtalin geruchlich auffällig und werden als typischer „Fertighausgeruch“ bezeichnet. Naphtalin findet sich auch in PAKs (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe). Quellen sind teerhaltige Kleber, die in älteren Parkettböden vorkommen und andere teerbasierte Produkte wie z.B. Bitumenkorkfilz auf Estrich. Flammschutzmittel kommen nicht nur in Holz- und Kunststoffwerkstoffen vor, sie werden auch künstlichen und natürlichen Dämmstoffen, Schaumstoffen in Matratzen sowie Weich- und Hartkunststoff beigemengt. Sie enthalten u.a. bromhaltige Verbindungen, die im Brandfall Dioxine und Furane freisetzen können. Bodenbelagskleber und Wandfarben können Weichmacher enthalten. Ausgangsbasis dabei sind Phthalate, die allen Kunststoffen zur Weichmachung beigemengt werden.